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Kamelkarawanen, blaue Kuppeln, Avicenna, Sven Hedin: Diese und andere Assoziationen tauchen auf, wenn man an die Seidenstraße denkt. Wertvolle Waren wurden auf der berühmtesten aller Handelsstraßen transportiert. Die schwierigsten und gefährlichsten Stationen der Strecke, die in China in Xian beginnt und im Westen in Rom endet, lagen in Zentralasien: Hohe Gebirgsketten mussten überquert und riesige Wüsten durchquert werden. In den Oasen entstanden Städte wie Samarkand und Buchara. Der rege Handel spülte Geld in die Staatskassen. Berühmte Architekten erschufen Bauwerke, die jeden Besucher in Erstaunen versetzen. Menschen aller Nationen trafen sich, tauschten ihre Erfahrungen und ihr Wissen aus. Religiöse und wissenschaftliche Texte wurden kopiert und aus ihren Ursprungsländern in die ganze Welt gebracht in einer Zeit, wo die Bewältigung vieler Strecken mit größten Mühen verbunden und teils auch lebensgefährlich war. Seit dem 19.Jh. haben sich Forscher und Abenteurer auf die Route begeben, um verschollene Städte an der Seidenstraße ausfindig zu machen. Auch heute sind Karawanen auf dieser uralten Handelsstraße unterwegs. Zwar sind es keine Kamelkarawanen mehr, aber riesige Lastwägen, deren Fahrer immer noch gern im Tross unterwegs sind, um sich gegenseitig zu helfen und zu schützen. Die Straße ist heute teils besser teils schlechter asphaltiert, Zölle werden nach wie vor erhoben. Die Fernfahrer müssen lange Wartezeiten an den Grenzen zwischen den ehemaligen Sowjetstaaten Turkmenistan, Usbekistan, Kirgisistan, Tadjikistan und Kasachstan in Kauf nehmen. Diese Länder liefern das Gas in die Pipelines, die durch Russland in den Westen kommen. Wenig wird bei uns im Westen berichtet über diese Länder. Einst, unterteilt in Khanate oder Emirate, wurde die Bevölkerung dort von teils grausamen Despoten regiert. Heute sind es Machthaber, die oft nicht weniger despotisch als ihre Vorgänger herrschen. 1991 von der Sowjetunion unabhängig geworden, stehen sie zentral und auch zwischen den großen Mächten Russland, China und auch Europa. Teils reich an begehrten Bodenschätzen aber arm an Wasser, teils reich an Wasser aber arm an Bodenschätzen. Jedes Land zeigt wenig Bereitschaft, mit den anderen zusammen an Problemlösungen zu arbeiten.
Dr. Elvira Friedrich, Indololgin, reist seit vielen Jahren mehrmals im Jahr in die zentralasiatischen Länder. Sie hat die Entwicklung dieser Länder seit den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts beobachten können. Im Vortrag berichtet Frau Dr. Friedrich von traumhaften Städten, von den Bewohnern und Besuchern der Länder an der Seidenstraße und der Entwicklung Zentralasiens im Lauf der Jahrtausende bis heute.
Veranstalter: Kulturforum