So. 20.11.11
17.00 Uhr
Brettlbühne
„Der Branntweinsäufer“ – Kleist einmal anders
Margrit Straßburger liest
Heinrich von Kleist, dessen Todestag sich in diesem November zum zweihundertsten Male jährt, hinterließ epische und dramatische Meisterwerke von aufwühlender Leidenschaft. Er schmiedete sich eine Sprache, deren Faszination wir uns nicht entziehen können. Margrit Straßburger, die mit ihren (szenischen) Lesungen schon öfter im Kulturforum glänzte, bemerkt: „Wenn ich Kleist lese, stelle ich unweigerlich fest, ich befinde mich in zwei Welten. Wenn ich als Schauspielerin eine Rolle aus Kleists Dramen spiele, bemerke ich eine menschliche Tiefe und Doppelbödigkeit, die immer enthüllend ist. Und jeder ernsthafte Theatermensch weiß, dass er kaum spielbar ist. Der Begriff Seelenforscher scheint mir angebracht und da er selbst sein ganzes kurzes Leben nach Vollendung strebte, kommt mir dieses Kleist-Jahr sehr zu Pass. Kleists Humor ist grausam wie sein Ende und auch nicht gleich zu enträtseln. Seine schonungslosen Gefühlsblicke und seine Gnadenlosigkeit sind es, die ihn für uns heute spannend macht.“ Eine szenische Collage aus seinen Stücken, Briefen und Novellen und die Traumwelt von Heinrich von Kleist erwartet das Publikum. Sein Traum ist nicht das Rätsel, sondern die Klarheit, die der Welt fehlt.
Veranstalter: Kulturforum